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UM BESTEHENDES ZU ERHALTEN

Ein Wirtshaus mit Tradition geht „baden“...

Bild: Michael & Susanne Knefel

Seit mehr als 6 Jahren betreiben wir in Münchberg, einer liebenswerten Kleinstadt im nördlichen Oberfranken, ein „Kultwirtshaus“. Nach längerem Leerstand wurde es mit vieler Hände Hilfe wieder zum Leben erweckt, viele Münchberger haben tatkräftig mit angepackt. Ziel war es, einen generationsübergreifenden Treffpunkt zu schaffen. Denn in Franken ist das „Wärtshaus“ schon immer nicht nur reine Versorgungsgastronomie sondern vor allem auch ein sozialer und kultureller Treffpunkt.

Und dann kam Corona!

Auch bei uns war der Schock groß – nach der ersten kompletten Schließung haben wir, wie viele, einen innovativen Abholservice aufgebaut. Wir hatten damit noch keine Erfahrung, weil wir zu diesem Zeitpunkt nur „im Wärtshaus“ serviert haben. Inzwischen funktioniert der Abholservice so gut, dass wir einen Teil des Angebots auf jeden Fall weiter aufrechterhalten werden. Zusätzlich haben wir unser Eigenmarkensortiment ausgebaut, das von unseren Gästen sehr gut bewertet wird. Die Beschränkungen während des Sommers haben es uns dann auch sehr stark im Bereich des Event-Caterings getroffen – kein Stadtfest, kein Wiesenfest, kein Kinosommer, gar keine Außenveranstaltungen.

Durch einen glücklichen Zufall bekamen wir aber dann im August die Gelegenheit bei der corona-konformen Veranstaltung „Wasserfloh in Flammen“, die als Jubiläumsfeier im idyllisch gelegenen „Naturfreibad Wasserfloh“ in der Nachbargemeinde Helmbrechts stattfand, mit anzupacken.

Über 200 Gäste feierten bis zu einen grandiosem Abschlussfeuerwerk bei Livemusik mit stimmungsvoller Beleuchtung und ließen sich unser innovatives, kulinarisches Speisenangebot schmecken. An diesem Abend habe ich mich im „Wasserfloh“ sofort „Zuhause“ gefühlt. Bei einer Nachbesprechung der gemeinsamen Veranstaltung stellte sich heraus, dass die Pächterfamilie aus privaten Gründen ihren Pachtvertrag gekündigt hat und ein Nachfolger für die Gaststätte gesucht wird. Die Unsicherheit über die weiteren Maßnahmen, die unseren „Bayerischen Hof“ betreffen, hat mich letztendlich dazu bewogen, im August 2020 meine Bewerbung für die Übernahme des „Wasserfloh“ an die Stadt Helmbrechts zu
senden – im September habe ich den Zuschlag für den Betrieb der Gaststätte für die Badesaison 2021 bekommen. Eröffnung ist geplant für Ostern 2021.

Die Saison 2020 hat gezeigt, dass auch in Coronazeiten ein regelmäßiger Gaststättenbetrieb, zumindest im Freien, stattfinden kann. Die Menschen sind gerne draußen und da das „Draußen sein“ zu einem der wichtigsten Faktoren im Freizeitverhalten in jedem Alter geworden ist, bieten wir mit der Gaststätte „Wasserfloh“ und dem dazu gehörenden Naturbadeteich für alle Generationen einen „Draußen-Wohlfühlort“ als Ergänzung zum traditionellen „Wärtshaus“.

Unser Stammwirtshaus, der „Bayerische Hof Münchberg“, wird natürlich weiterhin existieren. Mit dem „Wasserfloh“ haben wir eine zusätzliche, konstante Sommerlocation, die auch bestens für Veranstaltungen gemäß allen Corona-Maßnahmen geeignet ist. Wir planen Synergien zu nutzen, sowohl in personeller Hinsicht als auch in der Vermarktung unserer Eigenmarken wie z.B. unserer verschiedenen Hausbiersorten. Ebenso werden wir durch die Frequenz vieler Badegästen unseren Bekanntheitsgrad sicherlich steigern können.

Unser Slogan für den „Bayerischen Hof“ lautet:
„Support your local Wärtshaus“.

Dieser wird nun erweitert:
„Support your local Boodweiher“(Badeweiher)